Die offiziellen Trikots der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die Heim-EM 2024. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Karmann/dpa)

Klassisch weiß und knallig pink: Das Geheimnis um die Trikots der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Heim-EM ist gelüftet und hat für viel Gesprächsstoff gesorgt.

Unter dem Motto «Typisch Deutsch» enthüllte DFB-Ausrüster Adidas die Spieloutfits, mit denen Ilkay Gündogan und Co. ab dem 14. Juni ihre Spiele bestreiten. Die neuen Jerseys sollen in den ersten Länderspielen des EM-Jahres am 23. März in Frankreich und drei Tage später gegen die Niederlande erstmals getragen werden. 

Wie sehen die Trikots aus – und warum?

Das Heimtrikot ist klassisch und schlicht in Weiß gehalten. Einzig die schwarzen Streifen an den Seiten und schwarz-rot-goldene Streifen im Schulterbereich heben sich optisch ab. Damit wolle man «die deutsche Fußball-DNA auf eine moderne Art und Weise» aufgreifen, teilte Adidas mit. Auch die Hosen und Stutzen sind weiß. 

Deutlich auffälliger ist das offizielle Auswärtstrikot in pink-lilanen Farbtönen und einem rautenförmigen Muster, das an die Optik eines Adlerflügels erinnern soll. Die Hosen und Stutzen sind lila, während beim Trikot die beiden Farben ineinander fließen. Dieses Outfit stehe laut des Ausrüsters für «die neue Generation an deutschen Fußballfans und die Vielfalt des Landes» und solle für «einen unerwartet frischen Auftritt» sorgen. 

Was sagen die Protagonisten?

Es sei «eine mutige Entscheidung, mal ein bisschen Farbe reinzubringen», sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann über das Auswärtstrikot: «Und dass jetzt schon wieder so viele darüber diskutieren, zeigt doch, dass es die richtige Entscheidung war, dass Leben drin ist. Ich find’s gut, ich würde es anziehen.» 

Auch Nationalspieler Florian Wirtz findet das Jersey «sehr cool», am Ende seien Farbe und Design aber unerheblich, man wolle bei der EM «in beiden Trikots performen». Das erwartet auch der langjährige Kommentator Marcel Reif: «Wenn sie mir versichern, dass sie damit ins Viertelfinale einziehen, können sie da noch grüne Äpfelchen drauf nähen», sagte Reif bei Bild-TV.

Wie sind die Reaktionen im Netz und aus der Liga? 

Für viel Gesprächsstoff im Internet sorgt vor allem das ungewohnte Auswärtstrikot, das manche mit «Barbie-pink» umschrieben. Für einige Fans ist das Trikot zu knallig, manche vermissen dort die Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold. Es gab aber auch positive Kommentare: «Pink ist im Trend, nicht erst seit Barbie», schrieb ein User auf X, ehemals Twitter, in Anspielung an den höchst erfolgreichen Hollywood-Film aus dem Vorjahr.

RB Leipzigs Trainer Marco Rose findet das pink-lila Outfit «Geschmackssache» und fühlt sich an einen Ex-Nationaltorwart erinnert. «Irgendwann hat Tim Wiese mal damit angefangen», sagte Rose, «und dann gab es auch noch eine Mannschaft, die in pink gespielt hat.» Gemeint war der Hamburger SV mit Trikots in der Farbe «shock pink».

Wie viel müssen die Fans dafür bezahlen?

Die Trikots sind ab sofort erhältlich und kosten jeweils 100 Euro, der Preis für Kindergrößen liegt bei 75 Euro. Für die auch von den Spielern getragene Version müssen die Anhänger sogar 150 Euro zahlen. Auch das rief zum Teil scharfe Kritik im Internet hervor. Adidas begründete den Preis unter anderem mit gestiegenen Beschaffungskosten und verwies auf weitere Fan-Versionen des Trikots zu einem niedrigeren Preis (60 Euro).

Wie wird die Trikotvorstellung begleitet?

Mit einer Werbekampagne, die laut Adidas «humorvoll mit deutschen Klischees und Stereotypen» spiele. In einem Video stellt Bundestrainer Julian Nagelsmann zum Beispiel die Frage, was typisch deutsch sei. Es folgt ein schneller, ironischer Zusammenschnitt von Dingen wie Bratwurst, Badelatschen, Döner, Schwarzbrot, Gartenzwerg oder Kartoffel. Dabei wird bewusst über deutsche Klischees gewitzelt. Auch der Name Müller und verwandelte Elfmeter werden als typisch deutsch in Szene gesetzt. «Im Clip zum Auswärtstrikot greift Adidas bewusst das zu erwartende, kritische Feedback zum außergewöhnlichen Design auf», lies das Unternehmen verlauten.

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