Im FA-Cup soll es künftig weniger Spiele geben. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jon Super/AP/dpa/Archiv)

In einem historischen Schritt werden Rückspiele im englischen FA-Cup gestrichen. Von der kommenden Saison an gibt es im ältesten Fußballwettbewerb der Welt keine Wiederholungspartie, wenn es nach 90 Minuten unentschieden steht, wie der Verband FA mitteilte.

Viele Trainer hatten die Maßnahme seit Längerem gefordert, um die Belastung der Spieler zu reduzieren. Der FA begründete die Einigung mit der Premier League mit dem größeren Wettbewerbskalender des europäischen Fußballverbands UEFA.

Bisher wurden erst die Pokalpartien ab der fünften Runde – dem Achtelfinale – im Falle eines Remis direkt mit Verlängerung und Elfmeterschießen ausgespielt. Vorher wurde bei Unentschieden ein Wiederholungsspiel fällig, in dem das Auswärtsteam das Heimrecht genoss. Endete das Spiel nach 90 Minuten wieder remis, gab es dann eine Verlängerung und gegebenenfalls ein Elfmeterschießen.

Der Verband und die Elite-Liga einigten sich zudem auf weitere Maßnahmen, um den Pokalwettbewerb zu stärken. So sollen alle Runden künftig an Wochenenden ausgetragen werden. Ab der vierten Runde sollen zur gleichen Zeit keine Premier-League-Partien mehr stattfinden. Das Finale wird fest auf den Samstag vor dem letzten Spieltag der Liga terminiert. An dem Tag sowie am Vorabend werden keine Premier-League-Spiele festgesetzt.

Kritik von der EFL

Die Vereinbarung ist zunächst auf sechs Jahre festgelegt. Die Premier League will von der Saison 2025/26 an zudem weitere 33 Millionen Pfund (rund 38,6 Millionen Euro) je Spielzeit für den Amateurfußball zur Verfügung stellen. Die Summe fließe zusätzlich zu den 100 Millionen Pfund, die die Liga für Wohltätigkeitszwecke zahle, hieß es.

Kritik an der Abschaffung der Wiederholungsspiele kommt von der EFL (English Football League), die für die zweite bis vierte Liga zuständig ist. Berichten zufolge wurden deren Clubs von der Entscheidung überrascht. EFL-Geschäftsführer Trevor Birch nannte das «frustrierend und enttäuschend». Die Abschaffung bedeute «einen weiteren verlorenen traditionellen Einnahmestrom» für die Vereine «in einer Zeit, in der die finanzielle Kluft zwischen den größten Vereinen und denen weiter unten in der Pyramide größer wird als je zuvor». Birch kündigte an, über die Auswirkungen zu diskutieren und nach «angemessenen Entschädigungsregelungen» zu suchen.

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