David Alaba (l) und Trainer Franco Foda stehen nach dem verlorenen Spiel auf dem Platz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Herbert Neubauer/APA/dpa)

Franco Foda bleibt trotz der jüngsten Pleiten mindestens bis zu den WM-Qualifikationsspielen im Oktober Fußball-Nationaltrainer in Österreich und soll das Team aus der Krise führen. Dies bestätigte Österreichs Verbandspräsident Leo Windtner der Nachrichtenagentur APA.

«Ich halte nichts von Schnellschüssen. Wir müssen die Dinge sachlich, seriös und konsequent aufarbeiten», erklärte er. Das Team um den ehemaligen Bayern-Profi David Alaba spielt am 9. Oktober auf den Färöern und am 12. Oktober in Kopenhagen gegen den Gruppenersten Dänemark.

Der frühere deutsche Nationalspieler Foda war nach dem 2:5 in Israel sowie dem 0:1 am Dienstagabend in Wien gegen Schottland unter Druck geraten. In der Gruppe F rangiert Österreich mit zwei Siegen und einem Remis aus sechs Spielen nur auf dem vierten Platz. «Sieben Punkte aus sechs Spielen in der Qualifikation sind jedenfalls zu wenig», konstatierte Foda.

Verbandsführung wechselt

Dennoch soll der 55-Jährige die Chance bekommen, «die Dinge zurechtzurücken», sagte Windtner, der allerdings am 17. Oktober aus dem Amt scheidet. Ob der künftige Verbandschef – entweder Gerhard Milletich oder Roland Schmid – auch an Foda festhalten wird, ist offen. «Ich werde nicht über den 17. Oktober hinausreichende Dispositionen treffen, und ein Teamchefwechsel wäre so eine Disposition», erklärte Windtner.

Von einem «Trauerspiel» hatten sowohl die «Kronenzeitung» als auch der «Kurier» nach der Schottland-Partie geschrieben, «oe24.at» attestierte der ÖFB-Auswahl eine «Mega-Krise». Einige der 18.800 Zuschauer im Wiener Ernst-Happel-Stadion hatten in Sprechchören «Foda raus!» gefordert.

Foda will Maximalausbeute

Der Trainer selbst gab sich kämpferisch. «Ich bin gerne Teamchef von Österreich und tue alles, um mit der Mannschaft Erfolg zu haben. Alles andere kann ich nicht beeinflussen», sagte der 55-Jährige. Und weiter: «Ich gehe davon aus, dass ich das Playoff bestreiten werde. Wir haben noch vier Spiele, wir werden alles versuchen um diese zwölf Punkte zu holen.»

Unabhängig von der letztendlichen Platzierung in der Gruppe: Stand jetzt wären die Austria-Kicker bei den WM-Playoffs im März 2022 dabei. Als Gruppensieger in der B-Liga der Nations League dürften sie die Entscheidungsspiele bestreiten, wenn aus den fünf Mannschaften Frankreich, Belgien, Italien, Spanien und Wales vier ihre Qualifikations-Gruppen als Tabellenerster oder -zweiter beenden.

Das 0:1 gegen Schottland durch einen Treffer von Lyndon Dykes (30. Minute) per verwandeltem Foulelfmeter nach Videobeweis kommentierten die Spieler enttäuscht. «Wenn man auf zwei Niederlagen in drei Spielen zurückblickt, versteht man die Unruhe», sagte Kapitän David Alaba und erinnerte an die EM, als das Team erst im Achtelfinale nach Verlängerung gegen den späteren Europameister Italien ausgeschieden war. «Es ist nicht so lang her, wo wir erfolgreich waren. Und jetzt schaut die Welt schon wieder anders aus. Das geht bei uns zu Hause sehr schnell, aber das wissen wir.»

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