Robert Lewandowski (2.v.l) stellte gegen Dynamo Kiew früh die Weichen auf Sieg des FC Bayern. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Nach dem nächsten Doppelpack von Tormaschine Robert Lewandowski stürmt der FC Bayern München in der Champions League zielstrebig Richtung Achtelfinale.

Der Weltfußballer setzte am Mittwoch beim 5:0 (2:0) gegen Dynamo Kiew mit einem verwandelten Handelfmeter (12. Minute) und nach einem perfekten Pass von Thomas Müller (27.) seine Trefferserie in Europas Königsklasse fort. Schon beim 3:0 zum Auftakt gegen den FC Barcelona hatte der Pole zweimal getroffen. 25.000 Zuschauer durften in der Münchner Arena weitere Tore durch Serge Gnabry (68.), Leroy Sané (74.) und Eric Maxim Choupo-Moting (87.) bejubeln.

Bayern haushoch überlegen

In ihrem ersten Europapokal-Heimspiel vor Publikum seit fast zwei Jahren festigte die haushoch überlegene Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann die Führungsposition in Gruppe E. «Über weite Strecken schon zufrieden» sei er gewesen, sagte der Chefcoach. «Das ist schon ein großer Schritt, den wir gehen», ergänzte Nagelsmann, der sich vor allem auch über das Zu-Null-Spiel freute. In drei Wochen können die Bayern im Spitzenspiel bei Benfica Lissabon, das zeitgleich 3:0 gegen den FC Barcelona gewann, dem Gruppensieg schon naherücken.

«Wir haben es relativ gut gemacht, haben im Endeffekt wieder unsere Dominanz gezeigt», sagte der starke Sané. Leon Goretzka schwärmte von einem «schönen Fußballabend», an dem «vieles gut» gewesen sei.

Vorstandschef Oliver Kahn hatte Coach Nagelsmann schon vor dem Anpfiff für den beeindruckenden Start in seine Amtszeit gelobt. «Es ist sehr schnell gegangen, dass man seine Handschrift sieht», sagte Kahn, den die Bundesliga-Tabellenführung und das 3:0 beim FC Barcelona im ersten Gruppenspiel erfreuten. Auch gegen Kiew stand früh nur die Frage, wie hoch der Sieg der Münchner ausfallen würde.

«Einschnüren, dass sie nicht ins Atmen kommen», hatte Nagelsmann als Marschroute für sein Team bei DAZN ausgegeben. Von Beginn an dominierten die Gastgeber, rückten schwungvoll gegen den tiefstehenden ukrainischen Meister weit auf. Schnell wurde ein Klassenunterschied deutlich, auch wenn sich die Münchner einige Fehlpässe und Nachlässigkeiten in der Verteidigung leisteten.

Lewandowski eröffnet Torreigen

In der 10. Minute scheiterte Lewandowski noch per Kopf. Dann aber nahm Serhij Sydortschuk nach einem Eckball von Joshua Kimmich im Strafraum ungelenk die Hand zur Hilfe. Lewandowski vollstreckte den Elfmeter gewohnt sicher, es war im zwölften Versuch in der Champions League sein zwölfter Strafstoßtreffer für die Bayern.

Auch danach hielten die Hausherren den Druck hoch, Kiew fehlten die Mittel. Seit 2015 hatte Dynamo in der Königsklasse auswärts nicht mehr gewonnen, die Bayern indes waren schon vor der Partie in 23 Gruppenspielen nacheinander ungeschlagen. Fast folgerichtig erhöhte Lewandowski auf 2:0, als Thomas Müller ihn perfekt bediente und der Pole kühl per Flachschuss vollendete. Damit schraubte der 33-Jährige sein Konto in der Champions League auf 77 Treffer.

Sané hatte wenig später Pech, als sein Schuss vom Innenpfosten wieder zurück ins Feld prallte (35.). Dennoch wurde der noch zu Saisonbeginn gescholtene Nationalspieler vom Publikum mit «Leroy, Leroy»-Sprechchören bedacht. Auch Bundestrainer Hansi Flick verfolgte die Partie seines Ex-Teams auf der Tribüne.

Kurz vor der Pause vernachlässigten die Bayern dann die Anweisungen von Coach Nagelsmann, waren defensiv bei einem seltenen Konter von Dynamo unsortiert. Carlos de Pena fand jedoch seinen Meister in Manuel Neuer, der den Ball noch über die Latte lenkte (41.).

Auch kurz nach dem Seitenwechsel musste der Nationaltorwart wieder eingreifen, klärte vor dem Strafraum gegen Viktor Zyhankow. Auf der Gegenseite rettete Artem Schabanow bei Kimmichs Schuss kurz vor der Torlinie (52.).

Die Bayern waren weiter klar überlegen. Nach einigen nachlässig vergebenen Möglichkeiten verabschiedete sich Gnabry mit dem 3:0 vom Spielfeld. Der Flügelstürmer traf nach einem Konter satt unter die Latte und machte dann für Jungstar Jamal Musiala Platz. Im neunten Pflichtspiel in Serie erzielten die Münchner mindestens drei Tore.

Damit nicht genug: Sané überraschte Gäste-Torwart Heorhij Buschtschan, der mit einer Flanke gerechnet hatte und das vierte Gegentor nicht mehr verhindern konnte. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Lewandowski-Vertreter Choupo-Moting per Kopfball nach Flanke von Benjamin Pavard.

Von Christian Kunz, Klaus Bergmann und Christian Hollmann, dpa

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