Die U21-Spieler feiern den Sieg gegen das Team aus Israel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Antonio Di Salvo atmete nach seinem emotionalen und turbulenten Debüt als U21-Cheftrainer tief durch und versammelte dann sein Team auf dem Rasen um sich.

In einer dramatischen Schlussphase retteten die deutschen U21-Fußballer ihrem Coach nach zweimaligem Rückstand noch den Premierenerfolg. Dank der späten Treffer von Kevin Schade (89. Minute) und Jonathan Burkardt (90.+1) setzte sich der DFB-Nachwuchs in Paderborn mit 3:2 (1:1) gegen Israel durch. Damit verteidigte die deutsche Elf ihren ersten Platz in der Qualifikationsgruppe vor den Israelis. Nur der Gruppenerste löst direkt das EM-Ticket 2023, nächster deutscher Gegner ist am Dienstag (17.30 Uhr) Ungarn.

«Ich habe die Jungs nach vorne getrieben. Es waren super Tore. Man muss den Gegner unter Stress setzen. Das geht oftmals über Flanken. Wir hatten drei Schlagworte: Herz zeigen, Teamgeist und Spaß. Mich freut es, wenn ich sehe: Wir erzielen das 3:2 und alle haben Spaß», sagte Di Salvo nach dem Erfolg und fügte hinzu: «Als Co-Trainer hätte ich mich genauso gefreut, aber die Anspannung ist eine andere.»

Hochzufrieden war auch Yannik Keitel: «Wir sind immer dran geblieben und haben Herz gezeigt. Wir wollten das erste Spiel für Toni so erfolgreich wie möglich gestalten. Das haben wir geschafft und sind entsprechend glücklich.»

Debüt in Di Salvos Geburtsstadt

Der Europameister war beim Debüt des bisherigen Assistenten Di Salvo vor 3262 Zuschauern in dessen Geburtsstadt Paderborn die überlegene Mannschaft, tat sich gegen Israel aber schwer und kassierte zwei einfache Gegentore. Erst spät drehte der DFB-Nachwuchs auf und noch das Spiel. Doron Leidner brachte die Gäste in Führung (28. Minute), U21-Debütant Malik Tillman vom FC Bayern konnte zunächst noch ausgleichen (34.). Nach dem zweiten Treffer der Israelis durch Omri Gandelman (51.) schlug der DFB-Nachwuchs in seinem ersten Heimspiel vor Fans seit fast zwei Jahren aber in der Schlussphase noch zurück.

Grüße vom Ex-Coach

Der bisherige U21-Coach Stefan Kuntz, der das Amt des türkischen Nationaltrainers übernommen hat, wünschte seinem ehemaligen Team vor dem Anpfiff in einer Videobotschaft viel Glück. Und die DFB-Junioren dominierten die Partie auch ohne das verletzte Ausnahme-Talent Youssoufa Moukoko. Vor allem die beiden Neulinge Tillman und Schade sorgten offensiv für Wirbel. Der Freiburger Schade traf mit seinem Kopfball nach einem Freistoß nur den Pfosten (11.). Die auch mit zwei Siegen aus zwei Spielen gestarteten Israelis waren vor allem bei Konterchancen und im schnellen Umschaltspiel gefährlich.

Insgesamt drei Debütanten hatte Di Salvo aufgeboten. Dass es in der auf zahlreichen Positionen veränderten Elf teils an der Abstimmung fehlte, zeigte sich vor allem in der Offensive. Das änderte aber nichts an der deutschen Überlegenheit. Nach schöner Kombination war Angelo Stiller frei durch, hob den Ball aber über das Tor (26.).

Und diese Nachlässigkeit rächte sich. Nach einem Traumpass aus dem Mittelfeld der Israelis war Leidner frei durch und schoss zum 0:1 ein. Doch die deutsche Elf ließ sich nicht beirren und wurde belohnt. Nach schönem Zusammenspiel mit Stürmer Erik Shuranov traf Tillman mit seinem U21-Premierentor zum verdienten 1:1. Di Salvo ballte an der Seitenlinie die Faust und feuerte sein Team weiter an.

Doch kurz nach der Pause folgte der nächste Rückschlag: Die Gäste nutzten durch Gandelman ihre zweite Chance zum zweiten Treffer. Die Gastgeber wirkten geschockt und taten sich schwer, eine erneute Antwort zu finden. Doch die deutsche Auswahl kämpfte sich zurück in die Partie und hatte Chancen auf den Ausgleich. Tillman traf aus kurzer Distanz aber nur die Latte (70.). Die deutsche Elf drückte immer mehr und kam durch Schade per Kopf zum Ausgleich, ehe Burkardt sogar noch für den Sieg sorgte.

Von Miriam Schmidt, dpa

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