Musste mit Manchester United eine weitere Niederlage hinnehmen: Trainer Ole Gunnar Solskjaer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Mike Egerton/PA Wire/dpa)

Bei Manchester United muss sich dringend etwas ändern – findet nicht nur Frankreichs Fußball-Weltmeister Paul Pogba.

«Wir müssen die Mentalität und die Taktik finden, um zu gewinnen», forderte der 28 Jahre alte Superstar nach der 2:4-Pleite bei Ex-Meister Leicester City. Die Probleme von Man United sind mittlerweile vielfältig. Erst sorgte die Anreise per Privatjet ins 120 Kilometer entfernte Leicester für Kritik, dann setzte es für das Team um Cristiano Ronaldo die nächste sportliche Pleite. Der Druck auf Trainer Ole Gunnar Solskjaer steigt. «Wir müssen etwas ändern», sagte Pogba.

Brodelnde Stimmung

Die Stimmung beim englischen Rekordmeister brodelt. Wieder einmal hinkt der Club in der Premier League seinen Ansprüchen hinterher. Die Verpflichtung von Superstar Ronaldo sollte eigentlich für die noch nötige Euphorie rund um die Red Devils sorgen, um endlich wieder ein ernsthafter Titelkandidat zu werden. Mit der zweiten Niederlage und fünf Zählern Rückstand auf Thomas Tuchel und den FC Chelsea gibt es bereits nach dem achten Spieltag in der Saison erhebliche Zweifel. «Ist Solskjaer noch der richtige Mann?», fragte die BBC.

Der Norweger muss in den kommenden Wochen Antworten finden – und die Aufgaben haben es durchaus in sich. Am Mittwoch gastiert in der Champions League Atalanta Bergamo in Manchester. Am kommenden Sonntag kommt es zum Prestige-Duell mit Jürgen Klopp und dem FC Liverpool. Eine Niederlage gegen den Erzrivalen könnte die Atmosphäre rund um das Old Trafford weiter verschlechtern. «Wir müssen das jetzt irgendwie abschütteln», sagte der 48-jährige United-Trainer.

Zu viele Gegentore

Die Probleme in seinem Team sind nicht neu. Zehn Gegentore hat der frühere Champions-League-Sieger bereits hinnehmen müssen. Die Verteidigung bei Standardsituationen ist mangelhaft. «Wir haben diese Probleme schon lange. Wir haben einfach dumme Gegentore kassiert», monierte Pogba.

Deutliche Kritik an Manchester United gab es bereits vor dem Anpfiff. Da laut United-Angaben die Autobahn M6 kurzfristig gesperrt war, flogen Ronaldo und Co. per Privatjet zum East Midlands Airport und legten die etwa 120 Kilometer statt mit dem Bus in rund 15 Minuten per Flieger zurück. Für den selbst ernannten klimabewussten Club war das nicht unbedingt die beste Werbung.

Im Sommer hatte United mit einer Unternehmensgruppe aus dem Bereich der erneuerbaren Energien eine Partnerschaft vereinbart und will die Menschen laut eigener Aussage auf eine «reinere und nachhaltigere Zukunft» aufmerksam machen. Auch in diesem Punkt hat Manchester United reichlich Nachholbedarf.

Von Tobias Brinkmann, dpa

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