Wolfsburgs Trainer Mark van Bommel (l) geht nach dem Spiel über den Platz zu seinen Spielern. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Angelika Warmuth/dpa)

Die Lage beim VfL Wolfsburg spitzt sich zu. Auch in der Champions League gelang nach zuvor bereits sechs sieglosen Spielen nicht der erhoffte Befreiungsschlag.

Die 1:3-Niederlage bei Red Bull Salzburg am Mittwochabend war verdient. Während Trainer Mark van Bommel nach der Partie noch relativ gelassen blieb, kamen aus der Mannschaft deutlichere Worte.

Hilfsbereitschaft: «Aus irgendeinem Grund verlieren wir irgendwann die Ordnung und unsere Spielphilosophie und dann arbeiten wir nicht mehr zusammen», sagte Offensivspieler Renato Steffen. «Was verloren gegangen ist, ist am Ende genau diese Zusammenarbeit. Dass ein Mitspieler mal den Weg für den anderen macht, auch wenn es wehtut. Das ist das, was uns letztes Jahr ausgezeichnet hat und auch am Anfang der aktuellen Saison.» Je länger die Spielzeit nun laufe, desto mehr sei diese Stärke verschwunden.

Unkonzentriertheiten: In Österreich kamen die Wolfsburger nach dem frühen Rückstand durch das Tor des deutschen Jung-Nationalspielers Karim Adeyemi (3. Minute) zunächst wieder zurück. Lukas Nmecha glich nach einer Viertelstunde für den VfL aus. Spätestens im zweiten Durchgang verdiente sich Salzburg dann durch beherzten Offensivfußball aber den Sieg. Die beiden Wolfsburger Gegentreffer durch Noah Okafor waren trotzdem besonders bitter. Beide fielen nach Eckbällen.

«Es war amateurhaft, wie wir die Ecken verteidigt haben», sagte Steffen, und Rechtsaußen Ridle Baku meinte: «Es ist extrem ärgerlich, wenn du so ein Spiel verlierst, wenn du so unnötige Tore bekommst.»

Jugendstil: Adeyemi ist 19 Jahre alt, Okafor nur zwei Jahre älter und auch sonst prägen junge Spieler den Tempo-Fußball der Salzburger. Die wirbelnden Youngster stellten Wolfsburg immer wieder vor Probleme und wirkten nicht nur bei den Toren flinker und reaktionsschneller. «Wir haben fast über 90 Minuten unseren Fußball auf das Feld gebracht», sagte Salzburgs deutscher Trainer Matthias Jaissle. «Es war eine sehr reife Leistung.»

Die Situation in der Gruppe: Auch wenn Wolfsburg mit zwei Zählern Letzter der Gruppe G ist, hat der VfL noch alle Chancen auf das Achtelfinale. Nach dem 0:0 zwischen dem OSC Lille und dem FC Sevilla am späteren Mittwochabend geht es hinter Spitzenreiter Salzburg (7 Punkte) extrem eng zu. Lille ist punktgleich mit Wolfsburg, Sevilla hat nur einen Zähler mehr.

Von Thomas Eßer, dpa

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