Svenja Huth (3.v.l) sorgte mit ihrem Tor für den knappen DFB-Sieg in Israel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Berney Ardov/dpa)

Nur mit Ach und Krach haben die deutschen Fußballerinnen ihr drittes Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland gewonnen.

Die Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg setzte sich am Donnerstagabend in Petach Tikva im ersten Länderspiel überhaupt gegen Israel mit 1:0 (1:0) durch. «Ein bisschen träge», räumte die 53-Jährige nach dem Abpfiff ein, habe die Mannschaft gewirkt: «Wir wissen natürlich, dass das keine Topleistung war. Wir haben heute gegen einen gut verteidigenden Gegner nicht die Mittel gefunden, mehr Torchancen herauszuspielen.»

Vor 500 Zuschauern im HaMoshava-Stadion erzielte Kapitänin Svenja Huth vom VfL Wolfsburg (18.) das einzige Tor für die oft einfallslose DFB-Auswahl. «Das war natürlich nicht das Spiel, dass wie erhofft haben. Da müssen wir von der Leistung her noch eine Schippe drauflegen», sagte Rückkehrerin Giulia Gwinn vom FC Bayern.

Nach dem 7:0 gegen Bulgarien und dem 5:1 gegen Serbien baute das Team des Olympiasiegers von 2016 die Tabellenführung in der Gruppe H auf neun Punkte aus. Das Rückspiel findet bereits am Dienstag (16.05 Uhr/ARD) in Essen statt. Weitere Gegner sind Portugal und die Türkei.

Israel, Nummer 71 der FIFA-Weltrangliste, war fast nur damit beschäftigt, die Angriffsaktionen des überlegenen Gegners leidenschaftlich zu stören. Eine frühe Führung gegen die Gastgeberinnen um Sharon Beck vom 1. FC Köln vergab Sara Däbritz. Die 26-Jährige von Paris Saint-Germain scheiterte mit einem an Jule Brand verursachten Foulelfmeter an Torhüterin Amit Beilin (13.).

DFB-Elf findet kaum Lücken

Angetrieben von Spielmacherin und US-Profi Dzsenifer Marozsan tat sich der Favorit schwer, Lücken zu finden. Auch nach der Pause fehlten den Gästen die spielerischen Ideen. Bayern-Stürmerin Lea Schüller, die gegen Serbien viermal und gegen Bulgarien zweimal getroffen hatte, vergab in der 59. Minute die Chance zum 2:0.

Auf dem Weg erst einmal zur EM 2022 in England gelten die WM-Qualifikationsspiele auch als Auswahlverfahren für das erste große Turnier des deutschen Teams seit der WM 2019. Die harte Konkurrenz auf der Torhüterposition bekam auch die frühere Stammkeeperin Almuth Schult zu spüren. Zwischen den Pfosten stand die von Voss-Tecklenburg als Nummer 1 ausgerufene Merle Frohms von Eintracht Frankfurt. Ersatz war die Münchnerin Laura Benkarth.

Die 30-jährige Wolfsburgerin Schult war nach der Geburt ihrer Zwillinge im vergangenen Jahr erstmals wieder nominiert worden. Giulia Gwinn vom FC Bayern, nach langer Verletzungspause zurück, durfte sich über ihre Einwechslung nach einer guten Stunde freuen. Die Abwehrspielerin hätte in der 81. Minute fast das 2:0 gemacht.

Für die DFB-Frauen war die Dienstreise mit dem Spiel nicht zu Ende. Eine DFB-Delegation mit der Bundestrainerin und einigen Spielerinnen wird am Freitag die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besuchen.

Von Ulrike John , dpa

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