Wird neuer Trainer beim VfL Wolfsburg: Florian Kohfeldt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Carmen Jaspersen/dpa)

Empathischer Fachmann und Fan des Offensivfußballs: Trainer Florian Kohfeldt soll dem VfL Wolfsburg Auftrieb verleihen und den kriselnden Bundesligisten erneut ins internationale Geschäft führen.

Am Dienstag gaben die Wolfsburger die Verpflichtung des 39 Jahre alten Trainers bekannt, der bei den Niedersachsen einen Vertrag bis 2023 erhält. Zuvor hatten die «Sport Bild» und die «Bild» über die Einigung des früheren Bremer Coaches mit dem Verein berichtet.

«Wir sind froh, dass wir mit Florian Kohfeldt Einigung erzielen konnten und sind überzeugt, dass er sich mit unserem Weg identifizieren kann und wir mit ihm gemeinsam wieder in die Erfolgsspur zurückkehren werden», sagte VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer laut Club-Mitteilung.

Kohfeldt war vor dem letzten Spieltag der vergangenen Saison bei Werder Bremen freigestellt worden und hatte seitdem keinen anderen Job im Profifußball übernommen.

Kohfeldt: «Musste nicht lange überlegen»

«Ich musste nicht lange überlegen, diese Herausforderung anzunehmen», sagte der gebürtige Siegener. «Das ist eine spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue. Ich werde die kurze Zeit bis zum nächsten Spiel jetzt vor allem dazu nutzen, viele Gespräche zu führen und mir einen ersten Überblick zu verschaffen.» Am Donnerstag soll Kohfeldt erstmals das Training beim Volkswagen-Club leiten. Zwei Tage später steht das Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen an.

Bei Werder Bremen war Kohfeldt im November 2017 zum Cheftrainer befördert worden. Zuvor hatte er bei den Norddeutschen als Jugendtrainer und Assistent gearbeitet. In seiner ersten Saison rettete er Werder vor dem Abstieg, in der darauf folgenden Spielzeit verfehlte Kohfeldt mit den Grün-Weißen nur knapp die internationalen Plätze. Vom Bund Deutscher Fußball-Lehrer wurde er zum Trainer des Jahres 2018 ernannt.

Aus bei Werder vor dem Abstieg

Die positive Entwicklung setzte sich in Bremen allerdings nicht fort. 2019/20 sicherten die Norddeutschen erst in der Relegation den Klassenverbleib in der Bundesliga. Nach dem 33. Spieltag der vergangenen Saison, als Werder auf dem 16. Tabellenplatz lag, musste Kohfeldt gehen. Kurz darauf stiegen die Bremer ab.

Anders als zuletzt bei Werder hat er mit dem vielversprechend besetzten Wolfsburger Kader gute Möglichkeiten, seinen favorisierten angriffsorientierten Stil spielen zu lassen. Zudem hat Kohfeldt den Ruf, gut mit jungen Spielern umgehen zu können. «In dieser Mannschaft steckt viel Qualität und Dynamik und wir werden nun gemeinsam daran arbeiten, diese wieder auf den Platz zu bringen», sagte er.

Wolfsburg hatte sich am vergangenen Sonntag von Coach Mark van Bommel getrennt. Tags zuvor hatte die Mannschaft 0:2 gegen den SC Freiburg verloren und damit die vierte Bundesliga-Niederlage in Serie hinnehmen müssen. Acht Pflichtspiele nacheinander hat Wolfsburg nicht gewonnen. Der VfL liegt auf Tabellenplatz neun.

Der Niederländer van Bommel hatte den Trainerposten erst im Sommer von Oliver Glasner übernommen. Seit der Trennung betreute van Bommels Co-Trainer Michael Frontzeck die Mannschaft übergangsweise.

Von Thomas Eßer, dpa

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