Leverkusens Amine Adli (M) hat das Tor zum 1:0-Sieg gegen Bielefeld erzielt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Sein Sieg- und Premierentor widmete Amine Adli seinem besten Freund in der Heimat. «Ich mache immer dieses Zeichen», erklärte der Leverkusener Stürmer aus Frankreich und formte mit den Fingern ein Z: «Weil es der erste Buchstabe seines Namens Zacharie ist.»

Mit seinem Siegtor zum 1:0 gegen den VfL Bochum avancierte Adli zum Matchwinner von Bayer 04 und beendete durch seinen ersten Bundesligatreffer überhaupt die Serie von zuvor vier Ligaspielen ohne Sieg. Adli zeigte zudem, was in verletzungsbedingt schwierigen Zeiten bei den Rheinländern derzeit Trumpf und gefordert ist: Flexibilität.

Adlis Tor «wie im Lehrbuch»

Der 21-Jährige musste gegen den Aufsteiger aus dem Ruhrgebiet erneut in eigentlich ungewohnter Rolle als Mittelstürmer auflaufen. «Wir haben viele Verletzungen, da muss man sich anpassen», sagte Adli. Schnelligkeit und das Eins-gegen-Eins zählen eigentlich zu seinen großen Stärken. Am Samstag traf er ganz untypisch per Kopf. «Das war wie im Lehrbuch», sagte Leverkusens Geschäftsführer Rudi Völler anerkennend. «Bei diesen schnellen Spielern vorne glaubt man gar nicht, dass sie auch so köpfen können.»

Adli selbst erhofft sich von dem Tor ein gutes Omen. Auch beim französischen Zweitligisten FC Toulouse, von dem er im Sommer zu Bayer 04 gewechselt war, habe er seinen ersten Treffer als Profi mit dem Kopf erzielt. «Ich hoffe, das ist gut für die Zukunft», sagte er nun.

In dieser wird Adli allerdings wohl schon bald wieder größere Konkurrenz im Team bekommen. Die Comebacks von Top-Torjäger Patrik Schick, Lucas Alario oder Karim Bellarabi würden Trainer Gerardo Seoane deutlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten im Leverkusener Angriff geben. «Ein paar sind ganz nah dran. Aber es fehlt noch ein bisschen was beim ein oder anderen», sagte Völler zur möglichen Rückkehr von zuletzt ausgefallenen Bayer-Spielern.

«Nach vorne schauen, weiter Gas geben»

Bereits gegen Bochum wieder dabei war Jungstar Florian Wirtz. Der Nationalspieler zeigte nach überstandener Hüftbeuger-Verletzung direkt, wie wichtig er für das Leverkusener Spiel ist. Der 18-Jährige war praktisch an jedem Bayer-Angriff beteiligt, hatte selbst mehrere gute Chancen und war neben Adli der Schlüsselspieler im Westduell.

«Er ist brutal wichtig», stellte auch Teamkollege Jonathan Tah fest und lobte Wirtz‘ spielerische Qualitäten. «Aber auch er sollte nicht damit zufrieden sein, sondern wir alle sollten gucken, was wir noch besser machen können. Nach vorne schauen, weiter Gas geben.»

Die nächste Gelegenheit dazu hat Leverkusen bereits am Donnerstag. Dann kann die Werkself in der Europa League gegen Celtic Glasgow den Einzug ins Achtelfinale perfekt machen. Adli freut sich auf das internationale Highlight, weiß aber auch, dass er noch Steigerungspotenzial hat. «Ich muss mich weiter anpassen, weiter arbeiten», sagte er. «Und ich hoffe, dass ich jetzt Stabilität in meiner Leistung habe mit dem Team.» Sollte sich die Hoffnung erfüllen, wird man den Jubel mit dem Z in Zukunft noch öfter sehen.

Von Thomas Eßer, dpa

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