Traf noch seiner Corona-Infektion erstmals wieder: Chelseas Timo Werner (l). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Matt Dunham/AP/dpa)

Timo Werner hat nach seiner Corona-Pause für den FC Chelsea von Thomas Tuchel wieder getroffen. Ralf Rangnick durfte sich über unterstützende Worte bei Manchester United aus der Mannschaft freuen – und Ex-Bayern-Coach Carlo Ancelotti über den «Groove» mit Real Madrid.

Doch es waren nicht nur sportliche Schlagzeilen, die das internationale Fußballgeschehen am Wochenende lieferte.

Schlimme Momente in Katar

Die Bilder weckten Erinnerungen an die angsterfüllten Minuten beim Drama um Christian Eriksen bei der Fußball-EM im Sommer vergangenen Jahres. Im Ligaspiel in Katar brach am Sonntag Ousmane Coulibaly zusammen. Der 32 Jahre alte Nationalspieler von Mali erlitt einen Herzinfarkt und wurde noch auf dem Platz beim Spiel seines Clubs Al-Wakrah gegen Al-Rayyan kurz vor der Pause notärztlich versorgt. Mit dem Krankenwagen wurde Coulibaly zur weiteren medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht. Weitere Information gab es zunächst nicht.

Corona und Trainingslager-Verzicht in Salzburg

Bayern Münchens Achtelfinalgegner in der Champions League hat auch mit vielen Corona-Fällen zu kämpfen. Einziger Vorteil für Red Bull Salzburg: Der Club hat nun erst mit der Wintervorbereitung angefangen. Allerdings fehlten sechs Spieler beim Trainingsauftakt am Samstag. Zudem wird sich die Mannschaft nicht wie eigentlich geplant, vom 15. bis 22. Januar im sonnig-warmen Marbella auf die kommenden Aufgaben und auch den FC Bayern vorbereiten. «Letztlich sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir jedes Risiko vermeiden wollen und uns deshalb in Salzburg vorbereiten», sagte Sportdirektor Christoph Freund.

Zuschauerreduzierung in Italien

Selbst halb volle Stadien sind in Italien bald schon wieder passé. Vom 15. Januar bis zum 5. Februar werden maximal 5000 Fans pro Spiel zugelassen sein – wieder steigende Corona-Zahlen sind der Grund. Für Anhänger im Gäste-Block wird es keine Karten geben. Die Vereine einigten sich darauf einstimmig. Die Serie A habe «gegen ihren Willen das geringere Übel akzeptiert: vor wenigen Zuschauern spielen, aber spielen», kommentierte «La Gazzetta dello Sport» am Sonntag. Dann werden auch wieder weniger Fans die Fußball-Kunst von Zlatan Ibramimovic bewundern können: Am Sonntag traf der 40 Jahre alte schwedische Superstar zur 1:0-Führung beim FC Venedig und leitete den dritten Sieg in Serie für die AC Mailand ein, am Ende stand es 3:0.

Bei Barcelona werden Gehälter öffentlich

Tabellenführung souverän verteidigt. Carlo Ancelotti hatte gut Lächeln bei Real Madrid nach dem 4:1 Sieg gegen den FC Valencia. «Ein wichtiger Sieg, um zurück in den Groove zu kommen», sagte der Italiener, der auch schon den FC Bayern trainierte. Denn am kommenden Mittwoch trifft Real im Halbfinale des spanischen Supercups auf den FC Barcelona. «Das Spiel heißt nicht umsonst Clásico», betonte Ancelotti. Die Katalanen, sportlich und erst recht finanziell in der Krise, spielten nur 1:1 beim FC Granada. Auch im dritten Spiel in diesem Jahr kein Sieg.

Dafür ungewöhnliche Nebengeräusche: Abwehrchef Gerard Piqué machte sein Gehalt per Kontoauszug öffentlich. 2.328.884,39 seien ihm am 30. Dezember ausgezahlt worden, das sei die Hälfte seines Jahreseinkommens in 2021 gewesen, twitterte der 34-Jährige mit Beleg und unkenntlich gemachter Kontonummer. Zuvor hatte ein in Spanien bekannter Sportjournalist über ein viel höheres Salär für den Welt- und Europameister spekuliert. «Ein bisschen mehr Respekt», forderte Piqué.

Werner-Treffer und Lob für Rangnick in England

Der Sieg fiel für einen FC Chelsea in die Kategorie Pflichtaufgabe: 5:1 gegen den Fünftligisten FC Chesterfield, vierte Runde problemlos im FA-Cup erreicht. «Es ist nie perfekt, aber sehr professionell», antwortete Trainer Thomas Tucheln schmunzelnd auf eine entsprechende Frage.

Timo Werner, der am Mittwoch im Ligapokal sein erstes Spiel nach mehrwöchiger Zwangspause wegen einer Corona-Infektion gemacht hatte, brachte Chelsea in der sechsten Minute in Führung. Nach 20 Minuten stand es bereits 3:0. Dass es mit dem Geld allein nicht reicht, bekam Club Newcastle United zu spüren, der neureiche Tabellenvorletzte der Premier League blamierte sich im eigenen Stadion und verlor mit 0:1 gegen den Drittligisten Cambridge United. Er sei «am Boden zerstört» für die Newcastle-Fans, meinte Trainer Eddie Howe.

Sein bereits in der Kritik stehender deutscher Kollege Ralf Rangnick konnte sich indes über Lob und Zuspruch aus der eigenen Mannschaft von Manchester United freuen. Er habe «unendlichen Respekt» auch vor Rangnick, schrieb Marcus Rashford bei Twitter. Sie seien auch enttäuscht über Berichte, die nicht nur ihr Engagement gegenüber dem Trainer und dessen Stab, sondern auch gegenüber dem Verein infrage stellen würden, betonte der 24 Jahre alte englische Nationalspieler.

Von Jens Marx, dpa

Von