Das Favoritensterben geht weiter. Auch in der dritten Runde des DFB-Pokals mussten sich einige große Namen aus dem Wettbewerb verabschieden. Eine Zusammenfassung des Achtelfinales gibt es hier .
TSV 1860 München gegen Karlsruher SC
Der Karlsruher SC zieht zum ersten Mal seit 25 Jahren ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Der Zweitligist erkämpfte sich einen knappen 1:0-Sieg in München und wurde damit seiner Favoritenrolle gerecht. Allerdings war es eine ganz enge Angelegenheit. Den goldenen Treffer erzielte Marvin Wanitzek in der 69. Minute vom Punkt. Am Ende haben die Badener ihr Weiterkommen nicht nur ihrer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt, sondern auch der schlechten Chancenverwertung der Löwen stark zu verdanken. Das wird Christian Eichner und seiner Truppe allerdings völlig egal sein. Der TSV 1860 München kann trotz des Ausscheidens stolz auf die gezeigte Leistung sein. Als nächstes steht dann wieder der Liga-Alltag an. Für die Sechziger geht es zum Stadtderby gegen Türkgücü und Karlsruhe empfängt den SV Sandhausen.
1.FC Köln gegen den Hamburger SV
Der HSV gewinnt kurios im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Köln. Die ersten 90 Minuten liefen munter mit guten Chancen auf beiden Seiten, Pfostentreffern und guten Paraden. Einzig die Tore fehlten, bis Robert Glatzel kurz nach Beginn der Verlängerung die Führung für die Hamburger brachte. In der Folge verlegte sich Hamburg auf Konter, doch konnte sich nur selten befreien. So flogen viele Flanken in den Strafraum, die in der letzten Minute nach einem Zupfer von Schonlau zum Elfmeter führten. Anthony Modeste glich aus und rettete Köln ins Elfmeterschießen. Auch hier gaben sich beide Teams nichts, bis sich Florian Kainz beim letzten Elfmeter wegrutschte und sich bei seinem Tor an die eigene Hacke schoss. So zählte der Treffer nicht, galt aber als ausgeführt und Hamburg zieht ins Viertelfinale ein.
FC St. Pauli gegen Borussia Dortmund
Sensation am Millerntor! Der FC St. Pauli besiegt Titelverteidiger Borussia Dortmund mit 2:1 und zieht ins Viertelfinale ein. Dabei ist der Sieg unterm Strich absolut verdient, denn bis auf einen Sturmlauf in der ersten Halbzeit kam vom Titelverteidiger offensiv extrem wenig. Vor 2000 Fans im Millerntor-Stadion trafen Etienne Amenyido (4.) und Dortmunds Axel Witsel (40./Eigentor) für den Kiezklub. Dem BVB reichte der Anschlusstreffer von Starstürmer Erling Haaland (58./Handelfmeter) nicht. Erstmals seit der Saison 2006/07 findet somit wieder ein DFB-Pokal-Viertelfinale ohne Bayern und ohne Dortmund statt. Der heimstarke Tabellenführer der zweiten Bundesliga geht derweil mit breiter Brust in das Stadtderby gegen den HSV, das in drei Tagen auf dem Programm steht.
VfL Bochum gegen den 1.FSV Mainz 05
Der VfL Bochum zieht durch einen 3:1-Erfolg über den 1. FSV Mainz 05 ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Nachdem die Mainzer die erste Halbzeit, die komplett zum vergessen war, durch einen Torwartfehler von Bochums Riemann mit einer Führung beendet hatten, ging die zweite Halbzeit klar an die Hausherren. Erst sorgte ein überflüssiges Foul von Barreiro für den Ausgleich per Elfmeter und direkt danach erzielte Pantovic mit einem wunderschönen Lupfer die Führung. Von Mainz kam offensiv nach wie vor gar nichts. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der VfL die Entscheidung erzielte. Bis zum Schluss hatten die Gäste keine ernsthafte Torchance. Bochum ist hochverdient eine Runde weiter.
RB Leipzig gegen Hansa Rostock
RB Leipzig schlägt Hansa Rostock nach 90 Minuten mit 2:0 und zieht damit ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Beim Vorjahresfinalisten zählt aber ohnehin nur der erneute Einzug ins Finale. Den Weg dafür ebnete Yussuf Poulsen in der sechsten Minute mit seinem ersten Tor seit Anfang November. Nachdem Seitenwechsel waren die Rostocker zunächst etwas aktiver und kamen auch zu zwei guten Möglichkeiten, doch in der Folge fand RB wieder zum gewohnten Spiel aus der ersten Halbzeit zurück und kontrollierten das Geschehen. Infolge eines stark ausgespielten Konters machte Dani Olmo in der 82. Minute endgültig den Deckel drauf. Unter dem Strich ist es ein unspektakulärer, aber auch verdienter Heimsieg von Leipzig. Rostock fehlte es schlicht an der offensiven Qualität, um die RB-Defensive in Bedrängnis zu bringen. Für beide Teams geht es am Wochenende in der Liga weiter. Leipzig trifft Samstagnachmittag auf Wolfsburg, während Rostock am Sonntag Heidenheim zu Gast hat.
Hannover 96 gegen Borussia Mönchengladbach
Hannover 96 zieht hochverdient, nach einem 3:0-Sieg gegen Gladbach, ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Die Mannschaft von Christoph Dabrowski war über 90 Minuten das bessere Team. Besonders im Spielfeldzentrum bekam Gladbach keinen Fuß auf den Boden. Dadurch blieben meistens nur Flanken, die keinen Erfolg brachten, weil 96 sie gut verteidigte. Nach vorne war der Zweitligist ebenfalls extrem stark. Die Tore für Hannover erzielten Maximilian Beier (4./51.) und Sebastian Kerk (36./Handelfmeter). Besonders Beier zeigte durch seinen Doppelpack eine klasse Partie. Aber alle Hannoveraner müssen in den höchsten Tönen gelobt werden. Das war eine beeindruckende Mannschaftsleistung.
1899 Hoffenheim gegen SC Freiburg
Mit diszipliniertem Defensivverhalten und maximaler Effizienz gewinnt Freiburg mit 4:1 in Hoffenheim und löst damit das Ticket für das Viertelfinale. Vincenzo Grifo erzielte in der ersten Halbzeit einen Doppelpack (10. Minute/36./Handelfmeter) und entschied damit frühzeitig das Baden-Württemberg-Duell zugunsten der Breisgauer. Nach keinen nennenswerten Abschlüssen im ersten Durchgang war die TSG nach Doppelwechsel zur Pause auf Anhieb deutlich besser im Spiel und konnte die ersten zwingenden Szenen kreieren, die dann auch in den Anschlusstreffer mündeten. Im direkten Gegenzug erhöhten die Schwarzwälder dann allerdings nach VAR-Entscheidung wieder auf 3:1, überstanden weitere Druckphasen der Sinsheimer unbeschadet und stellten dann bei einem Konter sogar auf 4:1. Zwar probierte es die Hoeneß-Elf noch einmal, konnte die drohende Niederlage gegen dann wieder defensiv konzentrierte Freiburger aber nicht mehr abwenden.
Hertha BSC gegen den 1.FC Union Berlin
Der 1. FC Union Berlin hat die neuen Machtverhältnisse im Berliner Fußball eindrucksvoll manifestiert. Durch ein 3:2 (1:0) bei Hertha BSC zogen die Eisernen nach zwei Jahren wieder ins Pokal-Viertelfinale ein. In einer abwechslungsreichen Partie gingen die Köpenicker durch Voglsammer sehenswert in Führung und legten nach, als Niklas Stark ein unglückliches Eigentor unterlief. Nur vier Minuten später gelang kämpfenden Herthanern der verdiente Anschluss durch Serdar, doch keine Minute später stellte Robin Knoche den alten Vorsprung wieder her. Die Hertha steckte nicht auf, brauchte aber bis zur vierten Minute der Nachspielzeit, bis endlich der erneute Anschluss fiel. Dieser reichte nicht und so bleibt Union in Liga und Pokal die Nummer eins in Berlin. Angesichts des Favoritensterbens sind die Köpenicker nun sogar ein realistischer Kandidat, für den ganz großen Wurf.
Wer in der Runde der letzten Acht auf wen trifft, wird am 30. Januar bei der Auslosung in Dortmund entschieden. Gespielt wird das Viertelfinale am 1. und 2. März 2022.