Scott Arfield (r) von den Glasgow Rangers scheitert an Dortmunds Torhüter Gregor Kobel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Scott Heppell/AP/dpa)

Der einstmals stolze Champions-League-Sieger aus Dortmund ist nur noch ein europäisches Leichtgewicht. Nach dem Aus in der Gruppenphase der Königsklasse scheiterte der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga auch in der Europa League früh.

Zwar trat das Team beim 2:2 (2:1) im Zwischenrunden-Rückspiel bei den Glasgow Rangers engagierter auf als beim peinlichen 2:4 im ersten Duell mit den Schotten eine Woche zuvor, konnte den Knockout aber nicht mehr abwenden. Abwehrchef Mats Hummels machte aus seinem Frust keinen Hehl: «Das ist eine Riesenenttäuschung. Wir hatten sie in der 1. Halbzeit komplett im Sack. Da waren sie mit dem 2:1 sehr gut bedient.»

Nach starker Vorstellung in der 1. Halbzeit mit Toren von Jude Bellingham (31.) und Donyell Malen (42.) schien das Achtelfinale doch noch zum Greifen nahe. Doch die Treffer von James Tavernier (22./Foulelfmeter/57.) brachten den BVB um den Lohn. Zum wiederholten Mal leistete sich das Team zu viele leichte Fehler. Vor allem der missratene Abwehrversuch von Hummels vor dem 2:2 nahm der Borussia den Elan. «Wir haben den Rucksack immer schwerer werden lassen. Wir waren gefühlt in der Pause obenauf. Aber die Tore, die wie kriegen – immer wieder – sind zu einfach», klagte Trainer Marco Rose.

Keine Schönfärberei

Nach dem Aus in der Champions League, dem DFB-Pokal und der Europa League verspürte auch der Fußball-Lehrer wenig Lust auf Schönfärberei. «Natürlich sind wir in den Pokal-Wettbewerben in dieser Saison sehr schwach unterwegs. Da sind wir unseren Ansprüchen nicht gerecht geworden und mega enttäuscht», bekannte Rose und verwies auf die negativen Folgen: «Das sind die Wettbewerbe, die uns immer wieder ein bisschen den Stecker ziehen. Und sie sind das, was hängen bleibt. Unsere sehr anständige Bundesliga-Saison kommt in der Wahrnehmung dann erst irgendwann.»

Auf magische Abende mit K.o.-Spielen können sich seine Profis jedenfalls vorerst nicht mehr freuen. Und auch die Ausgangslage in der heimischen Meisterschaft ist für den Tabellenzweiten bei üppigen sechs Zählern Abstand zum Spitzenreiter FC Bayern und zwölf Punkten Vorsprung auf einen Nicht-Champions-Legaue-Platz wenig prickelnd. Einem möglichen Spannungsabfall bei seinen Profis will Rose vorbeugen: «Jetzt ist es erst recht unsere Aufgabe durchziehen. Auch in der Bundesliga ist noch gar nichts entschieden. Es ist unser Anspruch, immer am Limit zu sein.»

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