Eintracht Frankfurts Europa-League-Held Kevin Trapp hat auch aus seiner früheren Nichtberücksichtigung für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft Motivation geschöpft.
«Ich habe viel reflektiert und meine Denkweise geändert», sagte der Torhüter in einem Interview der «Welt am Sonntag». Damals habe er sich selbst kritische Fragen gestellt. «Ab dem Zeitpunkt habe ich es geschafft, mich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ich bin ein Mensch, dem es wichtig ist, dass es allen gut geht, ich kümmere mich gern und viel um andere. Noch bevor ich mich um mich selbst kümmere – habe mich dabei aber selbst vergessen», erklärte der 31-Jährige.
Wenn etwas in der Mannschaft bei den Hessen nicht wie erhofft läuft, «habe ich mir das zu sehr zu Herzen genommen. Das Wichtigste ist, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die man selbst beeinflussen kann», sagte Trapp auch in Bezug auf die DFB-Auswahl, in der Kapitän Manuel Neuer vom FC Bayern die Nummer eins ist. «Ich denke nicht darüber nach, welche Position ich in der Nationalmannschaft habe. Meine Leistung kann ich selbst beeinflussen. Alles andere liegt nicht in meiner Hand», sagte Trapp: «Ich werde dem Bundestrainer weiter zeigen, dass er sich auf mich verlassen kann.»
Mit Blick auf den sensationellen Triumph in der Europa League mahnte Trapp zugleich zur Vorsicht. Im Erfolg mache man die größten Fehler. «So schön der Europapokalsieg ist – in der Bundesliga haben wir nicht das gezeigt, was wir von uns erwarten, und im DFB-Pokal sind wir viel zu früh ausgeschieden. Wir müssen den Titelgewinn richtig einordnen und die Saison analysieren», sagte der Keeper.
In der kommenden Saison will er in der Champions League mit seinem Team angreifen und auch die Königsklasse bereichern. «Wir werden eine wettbewerbsfähige Mannschaft haben und wollen zeigen, dass wir auf diesem Niveau mitspielen können», sagte Trapp.
Sein Vertrag bei der Eintracht läuft noch zwei Jahre. «So gut, wie ich mich derzeit fühle, kann ich mir nicht vorstellen, in zwei Jahren mit dem Fußballspielen aufzuhören. Vor allem nicht, wenn sich der Verein weiter so entwickelt und wir weiter erfolgreich sind.»