Nico Schlotterbeck spielt jetzt für Borussia Dortmund in der Bundesliga. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Ausgerechnet ein Duell gegen seinen neuen Arbeitgeber war für Fußball-Nationalspieler Nico Schlotterbeck das Aha-Erlebnis.

«Ein entscheidender Moment war für mich in der vergangenen Saison ein Spiel gegen Dortmund. Da habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass die Stürmer auch Angst vor mir haben», sagte der Innenverteidiger im Interview der «Süddeutschen Zeitung». In der Vorsaison spielte er noch für den SC Freiburg, ehe er zur neuen Spielzeit zu Borussia Dortmund wechselte.

Dabei hätte Schlotterbeck in der Jugend fast mit dem Fußballspielen aufgehört. Als er in der U15 der Stuttgarter Kickers war, «hatte ich keine so schöne Zeit, ich habe selten gespielt und bin auch nicht in die U16 übernommen worden. Da kamen schon so Gedanken: Was mach‘ ich jetzt, höre ich auf? War der ganze Aufwand umsonst?», sagte der 22-Jährige. «Aus heutiger Sicht kamen die Zweifel vielleicht genau zur richtigen Zeit, irgendwas hat damals bei mir klick gemacht. Meine Reaktion war: Euch zeig‘ ich’s jetzt! Danach ging’s eigentlich nur noch bergauf.»

Lob an damiligen U-17-Trainer

Sein damaliger U17-Coach beim Karlsruher SC, Lukas Kwasniok (heute Chefcoach SC Paderborn), schickte ihn in die Innenverteidigung. «Er hat mir gezeigt, was es bedeutet, Verteidiger zu sein und was es dafür braucht. Irgendwann hat er gesagt: Wenn ich mich voll auf diese Position fokussiere, kann das richtig gut werden. Und jetzt ist es immerhin so gut geworden, dass ich für Borussia Dortmund spiele», sagte Schlotterbeck. Neben Kwasniok seien auch Freiburgs Trainer Christian Streich und und Urs Fischer von Union Berlin sehr wichtig für seine Entwicklung als Defensivspieler gewesen.

Sein teils riskantes Spiel sei sicher ein «schmaler Grat. Ich bin ein Spieler, der manchmal sehr ins Risiko geht, und dann kommen immer noch ein paar Momente dazu, in denen ich Konzentrationsprobleme habe – wie zuletzt in der Nationalmannschaft». Da verursachte er zweimal kurz vor Schluss einen Elfmeter – gegen Israel und gegen England in der Nations League. Bundestrainer Hansi Flick stärke ihm dennoch «den Rücken, extern und intern. Er gibt mir Vertrauen und sagt, dass sowas mal passieren kann, aber er weist auch darauf hin, dass so ein Elfmeter in der 90. Minute das Aus bei einem Turnier bedeuten kann.»

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