Die Gladbach-Fans feiern die Mannschaft - Trainer Daniel Farke (vorne) feiert im Stillen mit. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Auch der kleine Zwist um den Elfmeterschützen konnte die gute Laune im Borussia-Park nicht trüben. Eine Woche vor dem Top-Duell beim FC Bayern München bejubelten die Fans von Borussia Mönchengladbach die kurzzeitige Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga und die anhaltende Erfolgsserie des neuen Trainers.

«Diese sieben Punkte kann uns keiner nehmen. Das haben die Fans verdient, sie dürfen auch groß denken», befand Daniel Farke nach dem hart erkämpften 1:0 (1:0) gegen Hertha BSC. Dennoch schätzt der Coach die Situation realistisch ein. «Wir sind weit davon entfernt, eine Spitzenmannschaft zu sein. In unserer Situation ist jeder Punkt Gold wert.»

«Die Stimmung ist eine andere»

Trotz aller Transfer- und Wechselspekulationen, die auch weiterhin anhalten, hat der neue Cheftrainer sein Team schon längst mitgenommen. «Die Stimmung ist eine andere. Letzte Saison war für uns alle kompliziert. Ich habe gerade einfach unfassbar viel Spaß auf dem Feld und freue mich, dass wir echt schönen Fußball spielen», sagte Mittelfeldspieler Christoph Kramer, der wieder fester Bestandteil des Teams ist und für Struktur im Spielaufbau sorgt.

Dass die Partie gegen den Beinahe-Absteiger des Vorjahres alles andere als ein Spaziergang war, verdeutlichte auch die Erleichterung des Trainers, der zum dritten Mal auf die gleiche Startelf setzte. «Das war für uns ein brutal kompliziertes Spiel», analysierte Farke und betonte auch: «Offensiv hatten wir nicht unseren besten Tag.» Am Ende halfen dann ein Handelfmeter von zweien und wie schon im ersten Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim ein Platzverweis.

Aufregung um Elfmeter

Um die Ausführung des zweiten Elfmeters, der eine Gelb-Rote Karte für den Berliner Filip Uremovic (69.) zur Folge hatte, gab es Unstimmigkeiten zwischen Jonas Hofmann, der schließlich schoss und an Torhüter Oliver Christensen scheiterte, sowie Marcus Thuram und Alassane Plea, der den ersten Strafstoß in der 34. Minute souverän verwandelte. Plea hätte auch gerne den zweiten geschossen.

«Wir haben immer zwei, drei Kandidaten. Und Jonas stand auch auf der Liste», erklärte Farke. «Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl. Die Mannschaft nimmt es mir nicht übel. Wir haben gewonnen, das ist die Hauptsache», sagte Hofmann. Kollege Kramer wies darauf hin, dass es vor der Ausführung keinen Streit um den Schützen geben dürfe. «Das gibt dem Schützen dann kein gutes Gefühl. Auch daraus lernen wir hoffentlich», sagte der Weltmeister von 2014.

«Aber jetzt freuen wir uns erstmal auf das Auswärtsspiel in München», sagte Kramer. Möglicherweise dann auch mit einem anderen Elfmeterschützen. Bei der 5:0-Gala gegen die Bayern im vergangenen Oktober im DFB-Pokal verwandelte Ramy Bensebaini einen Strafstoß.

Von Morten Ritter, dpa

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