Leipzigs Timo Werner jubelt nach seinem Treffer zum 0:1. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

Marco Rose war völlig perplex. «Sechs Monate? Wow!», sagte der Trainer von RB Leipzig nach dem 2:0 bei Celtic Glasgow. Der Erfolg in der Champions League hatte die Auswärtsmisere des Pokalsiegers beendet, der seit Mitte April ohne Sieg auf fremden Platz war.

«Diese Statistik haben wir erstmal ad acta gelegt. Wenn man hier gewinnt, kann man in vielen Stadien der Welt gewinnen.» Und als Kirsche auf der Torte liegt Leipzig nach dem Fehlstart mit zwei Niederlagen nach nun vier Spielen auf Platz zwei der Gruppe und hat das Erreichen des Achtelfinales in der eigenen Hand.

Zeuge des erfolgreichen Stresstests im bis zu den Toren von Timo Werner (75. Minute) und Emil Forsberg (84.) euphorischen Celtic Park war der neue Sportchef Max Eberl. Der 49-Jährige tritt seinen Job zwar erst Mitte Dezember an, schaute jedoch spontan in Glasgow vorbei. Recht emotionslos hockte Eberl lange Zeit in der ersten Reihe der Ehrentribüne, freute sich am Ende aber doch noch mit seinem neuen Chef Oliver Mintzlaff über den Erfolg.

Rose: «Sind alles andere als durch»

Die Chancen stehen bestens, dass Eberl im kommenden Jahr Königsklassen-Fußball in Leipzig sehen kann. Selbst wenn die Sachsen in zwei Wochen gegen Titelverteidiger Real Madrid verlören, kommt es Anfang November in Warschau zum Endspiel gegen Schachtjor Donezk. «Wir haben es in der eigenen Hand, einfacher geht es nicht», sagte Werner. Nach zuletzt zwei frustrierenden Spielen inklusive Zoff mit Trainer Marco Rose war der Abend im «Paradise» genannten Stadion für den Nationalstürmer mal wieder himmlisch.

Die nun entspanntere Situation in der Gruppe freute natürlich auch Rose. «Wir haben uns jetzt richtig reingearbeitet, sind mittendrin», sagte der 46-Jährige und warnte: «Wir sind alles andere als durch. Wir haben noch zwei Spiele.» Vor allem das 1:4 gegen Donezk unter seinem Vorgänger Domenico Tedesco führte Rose als Mahnung an. Allerdings könnte RB auch schon in der Runde der letzten 16 stehen, wenn er Madrid zu Hause besiegt und Donezk parallel in Glasgow verliert.

Zunächst geht der Blick jedoch auf die nationalen Wettbewerbe. In der Liga reist am Samstag Hertha BSC nach Leipzig, drei Tage später kommt der HSV im Pokal. «Wir wollen auch in der Liga wieder angreifen», sagte Forsberg. Man sei auf einem guten Weg, müsse weiter mit 100 Prozent in jedes Spiel reingehen.

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