Dortmunds Trainer Edin Terzic feuert seine Spieler an. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Gora/dpa)

Die sportlichen Baustellen bei Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund haben nach Ansicht von Trainer Edin Terzic auch mit einer fehlenden Motivation der Spieler zu tun.

«Es braucht eine gewisse Form von intrinsischer Motivation der Jungs, dass sie es selbst abstellen wollen», sagte Terzic – und die fehle «in gewissen Phasen schon». Vor dem Spiel in der Liga gegen den VfB Stuttgart am Samstag (15.30 Uhr/Sky) forderte der 39-Jährige von seiner Mannschaft, die Missstände abzustellen. «Es ist nicht so, dass es absichtlich stattfindet. Aber da fehlt mir, dass wir uns dagegen wehren. Wir lernen nicht daraus», schimpfte der gebürtige Sauerländer. Die bisherige Saison der Borussen ist von unbeständigen Leistungen geprägt.

Terzic und die Prinzipien

«Es gibt so ein paar Prinzipien, die wir sehen wollen. Das erste Prinzip defensiv ist, dass wir keinen Zweikampf aus dem Weg gehen wollen», erklärte Terzic. «Wenn man dann sieht um die 30. Minute herum, wie häufig wir in den 3-gegen-1-Situationen waren und wie häufig die gegnerischen Innenverteidiger durch das Mittelfeld dribbeln konnten, ohne dass wir zugepackt haben. Das war der Grund, warum wir so viele Torchancen kassiert haben», bilanzierte er nach dem schmeichelhaften 2:0 bei Zweitligist Hannover 96 am Mittwoch.

Ein nächstes Prinzip von Terzic‘ Borussia sei, im Ballbesitz so wenig Zweikämpfe wie möglich zulassen zu wollen. «Wenn man sieht, wie wir anfangen auf engstem Raum auf Kontakte zu spielen statt auf Effektivität, dann darf man sich nicht wundern, dass man den Gegner zu Kontersituationen einlädt.

Die Stuttgarter reisen mit Rückenwind nach dem Trainerwechsel und mit zehn erzielten Treffern in zwei Partien in den Signal-Iduna-Park – und sie dürften die Zurückhaltung der Borussen in Zweikämpfen begrüßen. Nach dem 6:0 im Pokal gegen Zweitligist Bielefeld wird Interimstrainer Michael Wimmer die Schwaben mindestens auch noch in Dortmund betreuen.

Sportchef Sebastian Kehl bediente sich ausgiebig an dem Wort «müssen» und forderte nach dem glücklichen Sieg im DFB-Pokal: «Wir müssen stabiler werden und besser Fußball spielen.» Der 42-Jährige äußerte vor dem Spiel am Samstag Sorgen um die Saisonziele: «Wir müssen schnelle Lerneffekte erzielen, wir müssen schnell wieder in die Spur zurückfinden, um am Ende auch unsere gesamtheitlichen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.»

Hoffen auf Reus-Rückkehr

Ein Mutmacher für den BVB: Kapitän Marco Reus wird nach Einschätzung von Kehl nach der verletzungsbedingten Pause in Hannover am Wochenende wieder dabei sein. Am vergangenen Sonntag gab er beim 0:2 bei Tabellenführer Union Berlin sein Comeback und wurde wegen einer kleineren Blessur im Pokal geschont. Dagegen fällt Außenverteidiger Thomas Meunier wegen eines Jochbeinbruchs bis zur WM-Pause aus. Der Belgier ist bereits operiert worden, hofft aber, bei der WM spielen zu können.

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