Schafft Mats Hummels den Sprung in den WM-Kader? (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

Hansi Flick hält sich auch drei Wochen vor der WM-Nominierung ein erneutes Comeback von Mats Hummels in der Fußball-Nationalmannschaft offen.

«Ich weiß, was er denkt und er weiß, was ich denke», sagte der Bundestrainer über die Situation des Verteidigers von Borussia Dortmund in der WM-Countdown-Show von MagentaTV, deren erste Folge am Sonntag (19.00 Uhr) gesendet wird. 

Ob Hummels zu den 26 Spielern zählt, die mit zur WM-Endrunde nach Katar fahren, sei «noch nicht zu 100 Prozent entschieden», sagte Flick. Der 33 Jahre alte Innenverteidiger war vom DFB-Chefcoach für keines der bislang 15 Länderspiele unter seiner Regie seit September 2021 nominiert worden.

Personalnot würde Hummels‘ Chancen erhöhen 

Der Weltmeister von 2014 dürfte wahrscheinlich nur eine WM-Chance haben, wenn sich die Personalsituation in der Abwehr durch Verletzungen verschlechtert. Antonio Rüdiger und Hummels‘ BVB-Kollegen Niklas Süle und Nico Schlotterbeck gelten als erste Wahl. Matthias Ginter hatte beim SC Freiburg wieder überzeugt. Zuletzt hatte Flick dem 20 Jahre alten Armel Bella-Kotchap vom FC Southampton gegen England ein Kurz-Debüt ermöglicht.

2021 hatte Hummels mehr als zwei Jahre nach seiner viel diskutierten Ausbootung durch den damaligen Bundestrainer Joachim Löw bei der EM ein Comeback im DFB-Trikot gefeiert, das frühe Aus im Achtelfinale aber auch nicht verhindern können.

Flick lobte den Dortmunder Abwehrchef allerdings für dessen momentane Form: «Hut ab vor seiner Entwicklung in dieser Saison. Er wirkt sehr fit», sagte der Bundestrainer. Es ist davon auszugehen, dass Hummels auf der bis zu 55 Spieler umfassenden provisorischen Liste steht, die der DFB am (heutigen) Freitag der FIFA melden musste. Am 10. November nominiert Flick seine 26 WM-Akteure, vier Tage später muss der finale Kader dem Weltverband genannt werden.

Flick lobt Werner

Erneut nahm Flick den viel kritisierten Stürmer Timo Werner in Schutz und zog einen Vergleich zu DFB- und WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose. «Ich bin mit den Spielern, die wir haben, sehr zufrieden. Timo Werner wird immer sehr kritisch gesehen. Er hat mit die meisten Tore in den letzten Spielen geschossen. Wenn das früher Miro Klose gemacht hätte, dann wären alle begeistert gewesen», sagte Flick über den Leipziger Angreifer. »Wir unterstützen ihn und er ist auf einem guten Weg.»

Am generell hoch gesteckten WM-Ziel ließ Flick trotz der zuletzt durchwachsenen Leistungen keine Zweifel aufkommen. «Wir gehen mit dem Ziel ins Turnier, Weltmeister zu werden», sagte der 57-Jährige. In Katar trifft Deutschland in der Gruppenphase auf Japan (23. November), Spanien (27. November) und Costa Rica (1. Dezember).

Nagelsmann: «Guten Draht» mit Flick

Julian Nagelsmann hat drei Wochen vor der WM-Nominierung die gute Zusammenarbeit mit Bundestrainer Flick hervorgehoben. Man führe immer wieder «vertrauensvolle Gespräche» und werde sich sicher Richtung WM austauschen. Dabei versuche man im Sinne von DFB und Verein mit den Spielern zu arbeiten, sagte der Münchner Trainer. «Jeder will, dass die Nationalmannschaft erfolgreich ist.» Die Stars des FC Bayern um Kapitän Manuel Neuer, Thomas Müller oder Jamal Musiala sind wichtige Stützen für das Nationalteam.

Zuletzt sei der Austausch nicht häufiger als sonst gewesen, berichtete Nagelsmann. «Wir schreiben uns immer wieder mal. Auch in der Phase, in der es nicht so gut lief, hat Hansi ein paar Mal angerufen», sagte Nagelsmann. «Wir haben einen guten Draht zueinander.» Den habe man auch schon vorher gehabt, zudem sei Flicks Geschichte beim FC Bayern besonders. Flick feierte mit den Münchner die legendäre Sechs-Titel-Saison. 

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