Der 1. FC Magdeburg konnte überraschend drei Punkte beim HSV ergattern. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Axel Heimken/dpa)

Pleite im Derby, Aus im Pokal und eine überraschende Heimschlappe – nach einer Woche zum Vergessen ist beim Hamburger SV die Ernüchterung zurück.

Wie schon im prestigeträchtigen Duell mit dem FC St. Pauli (0:3) eine Woche zuvor musste das Team von Trainer Tim Walter am Sonntag im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga beim 2:3 (0:1) gegen den 1. FC Magdeburg einen weiteren empfindlichen Rückschlag hinnehmen.

Dank der Tore von Mo El Hankouri (11.), Baris Atik (51.) und Julian Rieckmann (88.) feierte Gäste-Trainer Christian Titz eine triumphale Rückkehr an die alte Wirkungsstätte und sorgte bei seinem ehemaligen Club für Katerstimmung. Daran konnten auch die Anschlusstreffer von Ransford-Yeboah Königsdörffer (58.) und Tom Sanne (90.+3) nichts ändern. «Das darf uns einfach nicht passieren. Wir machen in der Defensive momentan zu viele leichte Fehler und laufen im eigenen Stadion in Konter», klagte Coach Walter nach dem vierten Pflichtspiel seines Teams in Serie ohne Sieg.

Selbst im Duell mit dem bisherigen Tabellenvorletzten verpassten es die Hamburger, die Schwäche der sieglosen Konkurrenten zu nutzen und mit Spitzenreiter Darmstadt 98 gleichzuziehen, der sich bereits am Freitag mit einem 1:1 gegen Holstein Kiel hatte begnügen müssen. Auch 30:8-Torschüsse bescherten keine Punkte. «Ich bin unglaublich froh», bekannte Magdeburgs Trainer Titz, «es war ein hartes Stück Arbeit und auch ein bisschen Matchglück.»

Heidenheim und Düsseldorf kommen ran

Anders als der HSV nutzte der 1. FC Heidenheim die Gunst der Stunde. Dank der Tore von Patrick Mainka (9.), Tim Kleindienst (33.) und Jan-Niklas Beste (56.) zum 3:1 (2:0) über das neue Schlusslicht Greuther Fürth festigte die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt Rang vier und verkürzte den Rückstand zum Relegationsplatz drei auf zwei Zähler. Bei der SpVgg wird Alexander Zorniger als neuer Trainer im Abstiegskampf übernehmen. Fortuna Düsseldorf näherte sich dank des 2:0 (2:0) beim Karlsruher SC wieder den Aufstiegsrängen an.

Dagegen verpasste der SC Paderborn mit dem 0:0 beim Tabellen-11. Eintracht Braunschweig den möglichen Sprung auf Rang eins. Eine Woche vor dem Topspiel gegen den HSV kontrollierten die Ostwestfalen am Samstag zwar über weite Strecken das Geschehen, schlugen daraus aber zu wenig Kapital. Gleichwohl konnte Trainer Lukas Kwasniok mit der Nullnummer gut leben: «Wenn man noch 120 Minuten von Mittwoch in den Beinen hat, ist es gegen solch einen tief stehenden Gegner schwer. Hut ab vor meiner Mannschaft, das ist eine ganz besondere Truppe», kommentierte der Fußball-Lehrer mit Bezug auf den Pokalsieg über Bremen im Elfmeterschießen.

Wie Paderborn hatte auch Hannover 96 mit den Nachwehen des Pokals zu kämpfen. Drei Tage nach dem unglücklichen 0:2 gegen Borussia Dortmund mangelte es den Norddeutschen beim 0:0 beim 1. FC Nürnberg an Frische. «Wir hätten nach der Woche mit dem Sieg gegen Bielefeld und der sehr guten Leistung gegen Dortmund das I-Tüpfelchen draufsetzen können. Das ist uns heute leider nicht gelungen», sagte Cheftrainer Stefan Leitl.

Bielefeld gelingt Befreiungsschlag

Ein umjubelter Befreiungsschlag im Tabellenkeller gelang Arminia Bielefeld. Nach zuletzt drei Spieltagen auf dem letzten Rang und wachsenden Abstiegssorgen sorgte das 2:0 (0:0) über den FC St. Pauli für große Erleichterung und den Sprung auf Platz 17. Dabei avancierte der in 60. Minute eingewechselte Doppeltorschütze Janni Serra zum Matchwinner und machte das bittere 0:6 im Pokal gegen Stuttgart vergessen. «Wir haben als Mannschaft alles reingehauen. Das war einfach eine tolle Teamleistung. Die Fans waren trotz des Debakels auf unserer Seite, das ist auch nicht selbstverständlich», schwärmte der 24 Jahre alte Angreifer.

Heinz Büse, dpa

Von