In Nyon wurde das Achtelfinale der Champions League ausgelost. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa)

Packendes Rendezvous des FC Bayern mit Paris Saint-Germain, Knallhart-Aufgabe für RB Leipzig gegen Manchester City mit Pep Guardiola – und auch Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt stehen im Achtelfinale der Champions-League vor Maximal-Herausforderungen.

Der BVB wird bei den Duellen mit Ex-Titelträger FC Chelsea zwei Ex-Spieler wiedersehen, der Europa-League-Sieger vom Main trifft im SSC Neapel auf den derzeit überragenden Spitzenreiter der Serie A.

Doch damit nicht genug. Auch in der Europa League stehen den deutschen Fans Fußball-Feste bevor: Der 1. FC Union Berlin trifft auf Ajax Amsterdam und Bayer 04 Leverkusen auf die AS Monaco mit Ex-Bayer-Stürmer Kevin Volland.

Final-Neuauflage

Nicht nur mit deutscher Beteiligung ist Spektakel programmiert: Titelverteidiger Real Madrid spielt in der Runde der besten 16 Mannschaften in der Meisterklasse bereits gegen den FC Liverpool mit Jürgen Klopp – so wie im Finale 2022. In der Europa League kommt es zum Kracher zwischen dem FC Barcelona mit Torjäger Robert Lewandowski und Manchester United mit Superstar Cristiano Ronaldo, sofern dieser nach der Winterwechselperiode noch in Manchester spielt.

«Champions League halt, so isses», kommentierte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann das Los PSG, wo Argentiniens Lionel Messi, Brasiliens Neymar und Frankreichs Kylian Mbappé stürmen. Es sei für den jeden Fußballfan ein Leckerbissen, sagte Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic im TV-Sender Sky. «Es ist mit der schwerste Gegner, den man da bekommen kann», betonte Vorstandschef Oliver Kahn.

Nach dem Aus im Viertelfinale gegen PSG 2021 und gegen Villarreal in der vergangenen Saison stehen die Bayern diesmal schon in der ersten K.o.-Runde vor einer schweren Aufgabe. Und Paris will Revanche: 2020 verlor PSG, damals auch noch mit dem jetzigen Bayern-Goalgetter Eric Maxim Choupo-Moting, das Finale gegen die Bayern. «Es ist ein guter Moment, gegen die Bayern zu spielen, weil wir uns wirklich gut fühlen und sehr zuversichtlich für die weitere Saison sind», sagte PSG-Sportdirektor Luis Campos.

Bayern mit Heimrecht im März

Gespielt wird auf dem Weg zum Finale am 10. Juni in Istanbul allerdings erst im kommenden Jahr. Die Bayern treffen am 14. Februar und 8. März auf PSG, der BVB tritt am 15. Februar und 7. März gegen Chelsea an, Frankfurt muss sich am 21. Februar und 15. März mit Neapel auseinandersetzen, Leipzig bekommt es am 22. Februar und 14. März mit Manchester City zu tun. Die Münchner sind die Einzigen des deutschen Quartetts, die im Rückspiel Heimrecht haben werden. Nach der Abschaffung der Auswärtstorregel erst recht ein Vorteil.

Entsprechend gedämpft fielen die Reaktionen aus sportlicher Sicht in Leipzig aus. «Es ist Champions League, und man muss immer mit dem Schwierigsten rechnen», sagte RB-Abwehrchef und -Kapitän Willi Orban: «Aber es ist schon so, dass keiner begeistert ist über ManCity.» In der vergangenen Saison hatten die Leipziger das Heimspiel in der Gruppenphase 2:1 gewonnen, vorher in Manchester allerdings eine 3:6-Klatsche kassiert. Und damals spielte noch nicht der ehemalige Salzburger Red-Bull-Kicker Erling Haaland für die Mannschaft um den deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan.

Haalands und auch Gündogans ehemaliger Club Borussia Dortmund wird gegen Chelsea ein Wiedersehen mit zwei anderen Profis feiern. «Auf uns wartet eine Top-Mannschaft. Mit (Pierre-Emerick) Aubameyang und (Christian) Pulisic treffen wir auf alte Bekannte», sagte BVB-Coach Edin Terzic, der sich persönlich auch auf das Treffen mit Chelsea-Coach Graham Potter freut. Sie seien gut befreundet, verriet Terzic.

Besonderes Spiele für Bellingham

In der vergangenen Saison hatten die Borussen nicht mal die Gruppenphase überstanden, Chelsea war als Titelverteidiger gegen den späteren Gewinner Real Madrid im Viertelfinale ausgeschieden. Besonders dürften die Partien auch für Dortmunds englischen Teenager Jude Bellingham werden.

Jede Menge Brisanz wird auch am Main in der Luft liegen, wenn der einstige und ewige Maradona-Club SSC Neapel bei der Frankfurter Eintracht antreten wird. «Es war letztendlich auch zu erwarten, dass wir einen schweren Gegner bekommen», sagte Sportvorstand Markus Krösche. «Wir werden alles tun, um in die nächste Runde einzuziehen. Ich glaube, dass Neapel nicht so super-happy ist, uns zu kriegen.»

Es werde nicht einfach gegen die Eintracht, räumte SSC-Coach Luciano Spalletti ein. Auf diesem Niveau sei aber kein Gegner einfach, auch wenn sie froh seien, nicht gegen PSG spielen zu müssen. Frankfurt sei aber eine Mannschaft auf dem Vormarsch, betonte er. Seine eigene allerdings auch: Mit elf Siegen in 13 Spielen führen die Neapolitaner, die ein nicht minder leidenschaftliches Publikum haben wie die Hessen, die Serie A derzeit souverän an.

Jens Marx, dpa

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