Ex-FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß kritisiert den DFB. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Gebert/dpa)

Uli Hoeneß hat dem Deutschen Fußball-Bund in der Auseinandersetzung mit der FIFA fehlenden Mut vorgeworfen.

«Sie haben nicht den Mut gehabt, der FIFA die Stirn zu zeigen. Das wäre dringend notwendig gewesen, denn für mich ist Gianni Infantino eine große Katastrophe für den Weltfußball», sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern «RTL Direkt» und dem «RTL Nachtjournal spezial». Es sei «eine wunderbare Chance gewesen, ihm zu zeigen: Bis hierher und nicht weiter», sagte Hoeneß. Diese habe der DFB leider vertan.

Die FIFA hatte bei der Weltmeisterschaft in Katar die «One Love»-Kapitänsbinde von Nationaltorwart Manuel Neuer und sechs weiteren europäischen Mannschaftskapitänen verboten. Neuer trug stattdessen gegen Japan die von der FIFA vorgegebene «No Discrimination»-Binde, die gegen Diskriminierung jeder Art stehen soll. Der Weltverband hatte sportliche Sanktionen angedroht für den Fall, dass die mehrfarbige «One Love»-Kapitänsbinde bei den WM-Spielen doch getragen wird. 

Hoeneß hätte sich von der DFB-Spitze mehr Entschlossenheit gewünscht. «Sie hat sich zu weit aus dem Fenster gelehnt mit der Ankündigung konsequent zu sein, das Thema konsequent durchzuziehen. Und das haben sie am Ende nicht gemacht», bemängelte Hoeneß. Die DFB-Profis hatten sich beim Mannschaftsfoto vor dem 1:2 gegen Japan am Mittwoch unmittelbar vor dem Anpfiff als Reaktion auf das Verbot der «One Love»-Kapitänsbinde demonstrativ die Hand vor den Mund gehalten.

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