Kylian Mbappé schoss Frankreich mit einem Doppelpack zum Sieg. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Mike Egerton/PA Wire/dpa)

Kylian Mbappé riss nach dem Schlusspfiff erleichtert beide Arme in die Höhe. Dank zweier Tore des Stürmerstars hat sich Titelverteidiger Frankreich bei der Fußball-WM in Kater als erstes Team für das Achtelfinale qualifiziert.

Der Weltmeister von 1998 und 2018 gewann am Samstag auch sein zweites Gruppenspiel mit 2:1 (0:0) gegen Dänemark. Mbappé traf vor 42.860 Zuschauern im 974 Stadion in der 61. und 86. Minute. Andreas Christensen gelang zwischendurch der Ausgleich (68.).

«Es war sehr wichtig, zu gewinnen und die Qualifikation zu schaffen. Deshalb sind wir sehr glücklich. Auch wenn es ein hartes Stück Arbeit war», sagte Mbappés Offensivkollege Antoine Griezmann. Trainer Didier Deschamps erklärte: «Für uns ist es ideal, in dieser schweren Gruppe schon sechs Punkte zu haben und schon qualifiziert zu sein. Das gibt Ruhe. Wir sind in einer idealen Position.»

Geheimfavorit droht das Aus

Die Dänen waren vor dem Turnier noch als Geheimfavorit gehandelt worden. Nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Spielen droht dem Halbfinalisten der EM 2021 nun aber sogar das Vorrunden-Aus. Dank des 1:0-Siegs der Australier gegen Tunesien hat die Mannschaft von Kasper Hjulmand das Weiterkommen aber immer noch in der eigenen Hand. Sie braucht dafür allerdings im letzten Gruppenspiel  am Mittwoch gegen Australien einen Sieg.

Hjulmand hatte auf das enttäuschende 0:0 gegen Tunesien mit unerwartet vielen Umstellungen reagiert. Den am Knie verletzten Thomas Delaney musste er ersetzen. Kapitän Simon Kjaer sowie zwei Drittel seines Angriffs ließ er dagegen freiwillig draußen. Davon profitierte unter anderem der Frankfurter Bundesliga-Profi Jesper Lindström, der zu seinem Startelf-Debüt bei einer Weltmeisterschaft kam.

Die Dänen zeigten zwar eine deutliche Steigerung, waren den Franzosen aber selbst in diesem verbesserten Zustand klar unterlegen. 12:2 Torschüsse für Frankreich wies die Statistik allein in der ersten Halbzeit aus. Trotz aller individuellen Klasse der Angreifer Antoine Griezmann, Kylian Mbappé, Ousmane Dembelé und Olivier Giroud brauchte es aber zwei Kopfbälle der Defensivspieler Raphael Varane (13.) und Adrien Rabiot (21.), um auch wirklich gefährlich zu werden.

Herausragende Offensive

Trotzdem war der Leistungsunterschied zwischen beiden Teams so groß, dass es im Nachhinein umso bemerkenswerter erscheint, dass die Dänen die Franzosen im Juni und September dieses Jahres gleich zweimal in der Nations League besiegten. Steilpass Griezmann, Antritt Mbappé und ein Foul des ehemaligen Gladbachers Andreas Christensen an der Grenze zur Notbremse: Diese Szene aus der 20. Minute verdeutlichte die dänischen Schwierigkeiten, Frankreichs herausragende Offensive unter Kontrolle zu halten.

Nach der Pause wurden die Dänen zunächst mutiger und beschäftigten den Weltmeister nun auch in dessen eigener Spielhälfte. Länger als eine Viertelstunde ließen die Franzosen das jedoch nicht zu.

Griezmann vergab bereits in der 60. Minute eine Großchance, als er an der Strafraumgrenze freistehend zum Schuss kam. Eine Minute später vollendete Mbappé nach Doppelpass mit Theo Hernandez zum längst fälligen 1:0.

Fußball-Prominenz schaut zu

Auf der Tribüne saßen die Weltmeister von 1998 und applaudierten: Youri Djorkaeff neben Liliam Thuram, dessen Sohn Marcus Thuram von Borussia Mönchengladbach gleich danach eingewechselt wurde. Noch einen Platz weiter saß Dänemarks Torwartlegende Peter Schmeichel, dessen Sohn Kasper ebenfalls auf dem Platz stand.

Die Schmeichels jubelten dann, weil ihr Team ähnlich wie zu Beginn der zweiten Halbzeit eine beeindruckende Reaktion zeigte: Nur acht Minuten nach dem 0:1 traf Christensen nach einem von Christian Eriksen getretenen und von Joachim Andersen verlängerten Eckball. 

Danach hatten beide Teams noch mehrere Chancen zum Sieg: Frankfurts  Lindström (73.) und der eingewechselte Martin Braithwaite (81.) ließen sie für Dänemark liegen. Aurélien Tchouaméni (78.), Jules Koundé (79.) und Rabiot (80.) vergaben sie für Frankreich. Der Weltmeister hatte aber noch Mbappé. 

Sebastian Stiekel, Holger Schmidt und Tom Bachmann dpa

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